"No Kings"-Marsch in New York: Vor Ort bei den Protesten gegen die Politik der Trump-Regierung

"No Kings"-Marsch: Ein Blick nach New York zu den Protesten gegen die Trump-Regierung.
Das schlechte Wetter konnte zehntausende New Yorker:innen nicht davon abhalten, kilometerweit durch Manhattan zu ziehen, um gegen die Einwanderungspolitik der Trump-Regierung zu protestieren. Unter dem Motto "No Kings" sollte dabei die Bedeutung demokratischer Werte betont werden – im Kontrast zu den zunehmend absolutistischen Tendenzen der US-Regierung. Das Datum des 14. Juni war dabei strategisch gewählt: Nicht nur feierte der Präsident an diesem Tag seinen 79. Geburtstag, parallel fand in Washington auch noch eine Militärparade zum 250. Jubiläum der US Army statt.
"Es ist ein gutes Gefühl, Gleichgesinnte aller Hautfarben und Religionen zusammen gegen den Hass stehen zu sehen", sagte Modedesigner Willy Chavarria auf dem Weg zur Demonstration, die nur eine von über 2000 Protesten war, die im ganzen Land organisiert wurden. "Wir sind ein Volk der Empathie und des Mitgefühls. Die Welt soll uns sehen."
Obwohl der Regen die Teilnehmenden zu größtenteils praktischer Kleidung wie Regenjacken und wasserfesten Stiefeln zwang, gab es doch einige Kreative, die ihre Kostüme präsentierten. Auch einige bekannte Gesichter wie die Sängerin Gracie Abrams waren zu sehen. Sie unterstützte die Proteste zusätzlich auf Instagram, wo sie einen Post mit dem Slogan "Know Your Rights" teilte und lief in New York Seite an Seite mit dem Schauspieler Richard Kind, wie mir berichtet wurde.
Obwohl der Zug aus Demonstrierenden nur langsam voran kam, herrschte eine fokussierte Energie: Die Menge um mich herum skandierte dabei immer wieder "So sieht Demokratie aus" und "No king, no" – begleitet von einer Blaskapelle. Auch wenn es viele humorvolle und lustige Plakate gab, wurde deutlich, wie wichtig, bedeutsam und ernst dieser politische Moment ist.
In Los Angeles dauern die Proteste gegen die amerikanische Einwanderungsbehörde ICE (Akronym für "Immigration and Customs Enforcement") jetzt schon seit zwei Wochen an; in einem umstrittenen Vorgang hat das weiße Haus deswegen sogar die US Marines (einen Teil der amerikanischen Streitkräfte) und die Nationalgarde mobilisiert.
Auch wenn die Lage in New York im Moment noch weniger angespannt ist, setzen sich die Menschen mit ihren Protesten auch für Betroffene vor Ort ein – zum Beispiel für den 20-jährigen Dylan aus Venezuela, der in New York zur Schule geht und vor einigen Tagen von ICE-Beamt:innen in zivil verhaftet wurde, und das direkt, nachdem ein Richter in Manhattan Verfahren zu seiner Abschiebung abgewiesen hatte.
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